EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser,
das Jahr 2023 neigt sich seinem Ende entgegen. Ein Rückblick auf dieses enorm bewegende Jahr würde sich daher anbieten. Doch aus meiner Sicht ist eines noch wichtiger: der Blick auf das nächste Jahr!
Die Herausforderungen in den Kreditinstituten nehmen zu. Die wirtschaftliche Stimmung ist – wohlwollend beschrieben – „trübe bis trostlos“. Dennoch gibt es enormes Potenzial! In der aktuellen Phase gilt es, das Portfolio stringent nach Engagements, die sich in (wirtschaftlichen) Schwierigkeiten befinden, zu durchleuchten. Eine frühzeitige und laufende Auseinandersetzung mit diesen Fällen ist enorm wichtig. Sie sorgt in der Regel dafür, dass diejenigen, die eine nachhaltige Marktperspektive aufweisen, eher saniert werden können. Für diejenigen, bei denen dies nicht mehr möglich ist, bleibt nur noch die Abwicklung. Volkswirtschaftlich betrachtet kann dies vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels auch positiv gesehen werden. So können Fehlallokationen – auch von anderen Ressourcen – korrigiert werden.
Vor allem positiv gesehen werden kann dabei, dass Sie Ihren Fokus auf die Chancen, die sich bieten, lenken können. Mein „Augenöffner“ in diesem Jahr war die 2. Bank-Fachtagung Erneuerbare Energien-Finanzierung. Wir befinden uns in einer der größten wirtschaftlichen Transformationen seit der industriellen Revolution. Diese kennen wir jedoch nur aus Büchern. Das Handwerkszeug, um die aktuelle Transformation erfolgreich mitgestalten zu können, müssen wir uns aneignen und zielgerichtet einsetzen.
Und: Wie bei allen so tiefgreifenden Veränderungen, muss man sich diesen stellen. Vom Reagieren ins Agieren wechseln. Kreditinstituten fällt hierin eine große Rolle zu! Ohne ausreichende Finanzierungsbereitschaft wird z. B. die Energiewende nicht gelingen können. Der Markt hierfür ist bei weitem noch nicht gesättigt. Hier bieten sich enorme Potenziale.
Es wird zum Teil neue, innovative Finanzierungsmöglichkeiten geben (müssen). Daher gilt es, sich den Themen der nächsten Jahre intensiv zu widmen. Sich darauf vorzubereiten, Know-how zu schaffen/aufzubauen. Agilität wird hierbei mit von bedeutender Entscheidung sein.
So schließe ich doch noch – einer Jahresendausgabe naheliegend – mit einem Vorsatz für das Jahr 2024: Lassen Sie uns gemeinsam agil bleiben! Ich freue mich darauf!
Herzliche Grüße und viel Spaß beim Lesen!
Ihr Christoph Martinek, Abteilungsleiter Kredit, Immobilien, Sanierung, Insolvenz, FCH AG, Heidelberg