Beckert/Butenschön/Kielbassa (Hrsg.): Unternehmen in der Krise. Pflichten, Risiken und Handlungsmöglichkeiten für Unternehmer und Berater. C.H.Beck oHG, München, 2023. 388 S., 69 €.

Gleich vorweg: Dieses Buch ist an den aktuell vielfältigen wirtschaftlichen Herausforderungen gemessen sinnvoll. Die Aufteilung ist an den Untertitel angelehnt: Der erste Teil setzt sich mit den „Pflichten des Unternehmers in der Krise“ auseinander. Der zweite Teil mit den „Pflichten des Beraters in der Krise“.

Der Aufbau des ersten Teils kann als „chronologisch“ bezeichnet werden. Zunächst werden die Begriffe „Unternehmer“ und „Krise“ eingehend erläutert. In der Folge wird der Bogen von der Risikofrüherkennung über die fortschreitende Krise/die Insolvenzreife zum Insolvenzverfahren gespannt. Seinen Abschluss findet der erste Teil in den ausführlich beschriebenen steuerlichen, strafrechtlichen und weiteren Risiken für den Unternehmer. Der zweite Teil beginnt mit den Pflichten des Beraters, um sich dann dessen (Haftungs-)Risiken zu widmen.

Für „Intensivbetreuer“ und/oder „Sanierer“ in den Kreditinstituten ist der erste Teil der Interessantere. Denn, wer die Pflichten und Risiken seines Gegenübers kennt, kann ihn zielgerichteter begleiten. Der zweite Teil könnte dann interessant werden, wenn die Leistung des Beraters nicht überzeugt.

Die auf die Hauptzielgruppe (Unternehmer/Berater) zugeschnittene Sprache mit vielen Praxishinweisen sorgt für ein hohes Maß an Verständnis. Geneigte Leser können zudem aufgrund der üppigen Fußnoten (noch) tiefer in die Materie einsteigen.

Fazit: Mitarbeitern in Kreditinstituten hilft das Buch, die Pflichten und Limitierungen ihrer Gegenüber besser zu verstehen. Noch besser eignet sich das Buch als „Leseempfehlung“ für in der Risikofrüherkennung negativ aufgefallene Unternehmer. Motto: Der Unternehmer setzt sich bereits zu diesem Zeitpunkt intensiv mit dem Thema „Unternehmen in der Krise“ auseinander.

Christoph Martinek, Abteilungsleiter Kredit, Immobilien, Sanierung, Insolvenz, FCH AG, Heidelberg