Revision Zinsrisikomanagement: (neue) Prüffelder bei steigenden Zinsen

Auf der Suche nach angemessenen Annahmen, Zinsrisiko-Parametern und valider Datenhistorie • Erweiterung der Prüfungslandkarte um neue regulatorische Vorgaben (MaRisk 9.0)

Die Fed und EZB haben im vergangenen Jahr mehrfach deutlich ihre Leitzinsen angehoben, um den steigenden Inflationserwartungen zu begegnen. Die Zinskurve ist so stark gestiegen wie seit 20 Jahren nicht mehr und der aufsichtliche Zinsschock „Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um +200 Basispunkte“ tatsächlich eingetreten! Dies hat massive Auswirkungen auf das Kredit-, Einlagengeschäft, Depot A und somit für die Gesamtbank- und Zinsrisikosteuerung. Daher gerät das Zinsänderungsrisiko im Bankbuch in den Fokus von Aufsichtsgesprächen und 44er Prüfungen. Dadurch ergeben sich für die Interne Revision eine Vielzahl neuer Prüffelder. Hierbei geht es u.a. um die Beurteilung der Angemessenheit der festgelegten Annahmen, Risikoparameter und einer validen Datenhistorie unter Berücksichtigung neuer regulatorischer Anforderungen (MaRisk 9.0).

Seminarnummer: SE2402005 / 240205

Bewertung der stark steigenden Zinsen und des Zinsrisikomanagements aus aufsichtlicher Sicht

  • Wie hat sich die Zinskurve über Laufzeitbänder entwickelt? – Eine Analyse der stark gestiegenen Zinskurve
  • Folgen des plötzlich starken Zinsanstiegs auf GuV und Bilanzen – Erkenntnisse aus LSI-Zinsumfrage und LSI-Stresstest 2022: wo steht die Eigenkapitalrentabilität nach Simulation des aufsichtlichen Zinsschocks mit Anstieg um +200 Basispunkte? • Bedeutung des Stresstestergebnisses für Eigenmittelzielkennziffer/P2G
  • Rolle des aufsichtlichen Zinsschocks bei der Bemessung des SREP-Zuschlags für Zinsrisiken im Bankbuch: Zinsrisikokoeffizient als maßgebliches Überprüfungs- und Bewertungskriterium • Voraussetzungen für eine Anordnung zusätzlicher Eigenmittelanforderungen unabhängig von der 20%- bzw. 15%- Schwelle
  • Mögliche Reaktionen der Aufsicht auf den Zinsanstieg (z.B. erhöhte Kapitalanforderungen bei Gefährdung der Risikotragfähigkeit, stärkeres Hinterfragen der Parametrisierung) und resultierende Sekundäreffekte (u.a. Anstieg des Adressenausfallrisikos, erhöhte Risikovorsorge, weitere Belastung der Ertragslage)
  • Auswirkungen der Neuregelungen (insb. IRRBB und CSRBB) auf künftige ICAAP-Prüfungen im LSI-SREP – MaRisk 9.0(!)

(dazwischen 15 min. Pause)

10:00 - 12:15 Uhr

Überprüfung der internen Prozesse, Methoden und Daten im Zinsrisikomanagement

  • Erweiterung der Prüfungslandkarte um zinsinduzierte Markteinflüsse und neue regulatorische Vorgaben
  • Überprüfung der Strategieanpassungen zur Beurteilung der Maßnahmen auf der Aktiv- (verschärfte Kreditvergabestandards), Passivseite (drohende Barwertverluste durch zinsinduzierte Umschichtung) und Depot A?
  • Prüfung der Berücksichtigung der MaRisk-Novelle und EBA-Kredit-Leitlinie bei zinstragenden Positionen
  • Zinsrisiken in der Risikoinventur: Inwiefern werden Sekundäreffekte/-risiken (z.B. beträchtliche Wertberichtigungen im Depot A) aus plötzlichem Zinsanstieg berücksichtigt? • wann werden die Zinsspread-Risiken als wesentlich eingestuft und ggf. in welche Risikokategorie eingestuft?
  • Prüfung festgelegter Annahmen, Risikoparameter und ggf. historisch unvollständiger Daten zur Bewertung der Auswirkungen des plötzlichen Zinsanstiegs auf Geschäftsmodell, Risikoprofil und Banksteuerung
  • Beurteilung der GuV- und wertorientierte Zinsbuchsteuerung bei steigenden Zinsen: zeitraumorientierte Barwertsteuerung zur Vermeidung gegenläufiger Impulse der beiden Steuerungsperspektiven trotz derselben Zinsänderung?
  • Bewertung der Qualität, Konsistenz & Vollständigkeit von (zugelieferten) Daten zum Zinsrisiko-Reporting

(dazw. 45 min. Mittagspause, danach 15 min. Pause)

12:15 - 14:45 Uhr

Zinsrisikosteuerung und (Zins-)Risikoprofil nach plötzlich starkem Zinsanstieg: Prüfungsfragen

  • Erzielung von Strukturbeiträgen als Bestandteil des Geschäftsmodells – Inwiefern ist eine hohe Auslastung des Zinsrisikokoeffizienten durch Aufbau von Fristentransformationspositionen derzeit sinnvoll? • Welche Benchmarks sind jetzt im Zinsanstieg wichtig und richtig?
  • Prüfung der Inkaufnahme eines höheren SREP-Zuschlags durch gezielte Ausweitung des Zinsänderungsrisikos (Bucket-Ansatz der Aufsicht)
  • Einsatz von Ausgleichszahlungen in der Zinsbuchsteuerung nach starken Volumenveränderungen
  • Hinterfragen der Neubewertung von Annahmen über Positionen mit unbestimmter Kapital-/ Zinsbindungsdauer – Wahl konservativer Ablauffiktionen sinnvoll? • Einschätzung der Stabilität von Mischungsverhältnissen unter Beachtung eines steilen Zinsanstiegs • kritische Würdigung gleitender Durchschnitte
  • Plausibilitätsprüfung von Zinsbuch-Stresstests und adversen Szenarien im aktuellen Zinsumfeld: u.a. vordefinierter Zinsschock vs. realistisches Entwicklungsszenario • historische Simulation vor Hintergrund unvollständiger Daten
  • Überprüfung von Geschäfts- und Bilanzstruktur-Szenarien als Bestandteil periodischer Zinsbuchsteuerung
  • Bewertung makroökonomischer (Rezessions-)Szenarien zur Simulation von volkswirtschaftlichen Eckdaten
  • Beurteilung der verlustfreien Bewertung des Bankbuchs bei steigenden Zinsen: Vermeidung von Drohverlustrückstellungen • Herleitung des erwarteten Verwaltungskostenbarwerts

15:00 - 17:00 Uhr

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01.02.2024
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150,00 €
Ihr Ansprechpartner

Frank Sator
+49 6221 99898 0
E-Mail: info@FCH-Gruppe.de

Ihre Dozenten

Dr. Markus Machill
Referat Bankgeschäftliche Prüfungen
Deutsche Bundesbank


Simon Hirzel
Leiter Interne Revision
Volksbank Breisgau Nord eG


Thomas Maurer
Leiter Interne Revision
Münchner Bank eG


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