Neue Risikotragfähigkeit-Perspektiven: Erkenntnisse aus 44er Prüfungen

Bewertung der Erfüllung der normativen (als erweiterte Kapitalplanung) und ökonomischen Perspektive als Voraussetzung einer gleichgerichteten Risikotragfähigkeitsteuerung

Seit 2023 erwartet die BaFin von ihren (LSI-)Instituten die Umstellung der Risikotragfähigkeit (RTF) auf eine neue normative und ökonomische Perspektive. Mit Blick auf die Fortführung des Instituts sind Herausforderungen bei der mehrjährigen Kapitalplanung, Ableitung des Risikodeckungspotenzials und der Risikomodellierung zu meistern, um weiterhin die MaRisk zu erfüllen. So erfordert u.a. die Bewertung ökonomischer Risiken in der normativen Perspektive aufgrund nicht erfasster Neugeschäfte eine zeitraumorientierte Barwertsteuerung. Daneben ist die Überführung der Risikowerte der ökonomischen Sicht in RWA und Erträge im adversen Szenario der normativen Sicht anzustreben. Außerdem sind die Auswirkungen von (neuen) ESG-Risiken angemessen zu erfassen und zu bewerten. Das führt zu einer Vielzahl an Feststellungen in den jüngsten RTF-Prüfungen!

Seminarnummer: SE2403011 / 240311
Interessant für die Bereiche: Revision, Controlling

Neuausrichtung der Risikotragfähigkeit seit 2023 – erste Erfahrungen und Herausforderungen

  • Parallele Erfüllung der normativen (als erweiterte Kapitalplanung) und ökonomischen (von der Rechnungslegung losgelösten) Risikotragfähigkeits-Perspektiven
  • Herausforderungen durch unterschiedliche Blickwinkel: mehrjährige, GuV-orientierte Kapitalplanung vs. stichtagsbezogene barwertige/barwertnahe Betrachtung von Vermögen und Risiken
  • Herleitung institutsindividueller adverser Szenarien – Von der Risikoinventur über die „Story“ zu Parameteränderungen • Ausgestaltung eines schwerwiegenden, plausiblen Ereignisses
  • Ausgestaltung von Stresstests in der ökonomischen Perspektive
  • Zur Zusammensetzung des Risikodeckungspotenzials in beiden Perspektiven: u.a. Berücksichtigung von Verwaltungskostenbarwert, Managementpuffer und Risikoprämie • Bedeutung einer institutsindividuellen Herleitung
  • Beurteilung der Folgen in der normativen Perspektive schlagend werdender Risiken (z.B. über negative GuV-Effekte, verringerte Eigenmittel, höhere Risikovorsorge) auf das Risikodeckungspotenzial

(danach 15 min. Pause)

10:00 - 12:15 Uhr

Prüfung der Barwert(nahen)-Perspektive zur Bewertung der ökonomischen Risikotragfähigkeit

  • Prüfung der Ermittlung einer angemessenen Risikodeckungsmasse aufgrund von „Nebenrechnungen“ (u.a. zu Verwaltungskosten, Bestands- und Neugeschäftskosten, Risikoprämienbestand) • wichtige Parameter bei der Bestimmung der Risikodeckungsmasse (z.B. Mischungsverhältnisse)
  • Beurteilung der Ableitung des barwertigen/-nahen Risikodeckungspotenzials (RDP) – Zeitraumbetrachtung bei Überleitung ökonomischer Risiken in die normative Perspektive infolge fehlender Erfassung von Neugeschäften und deren Bewertung im adversen Szenario • Herausforderungen für die Risikosteuerung
  • Würdigung der (barwertigen/-nahen) Risikoinventur unter Beachtung bislang vernachlässigter Risikoarten – Abbildung von ESG-Risiken mithilfe geeigneter Stressszenarien
  • Bewertung des Risikomessverfahrens: Konsistenz der Annahmen • Höhe des Konfidenzniveaus • Fondsdurchschau auf Risikopositionen? • Prüfungsansätze zur Bewertung von internen Validierungsprozessen
  • Überprüfung der zeitraumbezogenen Modellierung des SREP-Zuschlags auf Basis einer mehrperiodischen ökonomischen Perspektive

(dazw. 60 min. Mittagspause; danach 15 min. Pause)

12:15 - 15:00 Uhr

Prüfung der internen Prozesse zur Beurteilung der normativen Risikotragfähigkeit-Perspektive

  • Ansätze zur Überprüfung der Kapitalplanung: Planszenario auf Basis der erwarteten Geschäftsentwicklung und adversen Szenarien? • Welche Eigenmittel sind als Risikodeckungspotenzial heranzuziehen?
  • Eigenkapital-Einsparungen im Kontext höherer und neuer Kapitalpuffer/-quoten als (neues) Prüfungsfeld?
  • „Fallstricke“ im Strategieprozess: inwieweit sind alle wesentlichen Geschäftsprozesse enthalten? • Inwiefern sind Geschäfts- und Risikostrategie miteinander konsistent?
  • „Baustellen“ bei der Risikoinventur: Nichterfassung bestimmter Geschäfte/ Produkte bzw. unvollständige Analyse der Folgen von (neuen) ESG-Risiken • Abschätzung der Materialität schwer zu messender Risiken
  • Bewertung der Konsistenz zwischen adversem Szenario aus der Kapitalplanung und MaRisk-Stresstests
  • Prüfung geeigneter Steuerungs- bzw. Eskalationsverfahren in der normativen Sicht und deren Verzahnung mit der ökonomischen Perspektive (Limitierung) – Würdigung entgegengesetzter Steuerungsimpulse

15:15 - 17:00 Uhr

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21.03.2024
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150,00 €
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Frank Sator
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E-Mail: info@FCH-Gruppe.de

Ihre Dozenten

Jan Bangert
Prüfungsleiter Referat Bankgeschäftliche Prüfungen 3
Deutsche Bundesbank


Falk Beyer
Prüfungsleiter Revision Banksteuerung
Sparkasse KölnBonn


Marko Mohrenz
Bereichsdirektor Interne Revision
Volksbank im Münsterland eG


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