Dienstag, 1. Februar 2022

Rezension: Schlanke § 18 KWG-Prozesse, 5. Auflage

Die prozessualen Freiheiten und Pflichten im Fokus von Bankenaufsicht, Abschlussprüfer, Interner Revision und Staatsanwaltschaft

Celal Babayigit/Ekkehart Carl/Prof. Dr. Andreas Igl/Björn Reher (Hrsg.): Schlanke § 18 KWG-Prozesse, 5. Auflage. Die prozessualen Freiheiten und Pflichten im Fokus von Bankenaufsicht, Abschlussprüfer, Interner Revision und Staatsanwaltschaft. Finanz Colloquium Heidelberg, Heidelberg, 2021. 451 S., 95 €. 

Die Ausgestaltung angemessener und gleichzeitig effizienter Offenlegungsprozesse ist eine der bedeutenden Herausforderungen der Kreditinstitute bei der Einrichtung der Prozesse für die Kreditbearbeitung. Hierzu bietet das Buch der Autoren aus den verschiedensten Bereichen (u. a. aus Marktfolge Aktiv oder Interne Revision der Kreditinstitute, Bankgeschäftliche Prüfung der Bundesbank oder Staatsanwaltschaft) einen guten Überblick hinsichtlich der zu betrachtenden Aspekte.

Für einen Einstieg in das Thema wird im ersten Kapitel neben den allgemeinen Ausführungen zu den bestehenden Anforderungen auch ein interessanter Einblick in die Entstehung und geschichtliche Entwicklung des § 18 KWG gegeben. Die Offenlegungsvorschriften des § 18/§ 18a KWG werden nachfolgend im Detail erläutert und weiter ausgeführt, sehr nützlich sind hier an vielen Stellen enthaltene Erläuterungen der Verknüpfung der Offenlegungsvorschriften gemäß KWG mit den Anforderungen des § 25a KWG sowie den einzelnen Anforderungen der MaRisk (BTO 1 Kreditgeschäft). Diese werden zudem durch zahlreiche Beispiele und Tipps zur praktischen Handhabung ergänzt. 

Die Verbindung zu weiteren Bankprozessen – insbesondere zu den Risikoklassifizierungsprozessen – bietet ebenfalls einen Mehrwert für den Leser. Es wird unter anderem intensiv auf die Ermittlung der nachhaltigen Kapitaldienstfähigkeit eingegangen, die eng mit den Offenlegungsprozessen verbunden ist. Auch die Anforderungen, die sich aus der Einführung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie für die Kreditinstitute ergeben haben, werden umfassend einbezogen.

Nicht nur aus Sicht der Internen Revision sind die Ausführungen in Kapitel 5 mit den entsprechenden Prüfungsfragen bzw. Beispielen zu Prüfungsfeststellungen gut geeignet, eventuelle Schwachstellen im eigenen Haus zu erkennen oder bestehende Vorgehensweisen zu hinterfragen. Darüber hinaus ermöglicht die Gliederung der insgesamt 7 Kapitel einen zielgerichteten Einstieg zu konkreten Fragestellungen

Fazit: Die 5. Auflage des Praktikerhandbuchs „Schlanke § 18 KWG-Prozesse“ ist ein umfassendes Werk, um Einsteigern einen guten Überblick über die Anforderungen an die Offenlegungsprozesse einer Bank zu verschaffen – bietet aber auch erfahrenen Praktikern, denen die Anforderungen hinlänglich bekannt sind, den ein oder anderen Impuls zur Prozessoptimierung.

Alena Damerau, Abteilungsleiterin Kreditrevision, Volksbank Münsterland Nord eG, Münster


Beitragsnummer: 19482

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