Dienstag, 9. Februar 2021

Vermögensverwaltung nachhaltig und digital

Robo-Advisor der Stadtsparkasse Düsseldorf wird um ESG-Portfolios erweitert

Robin Nehring, Innovationsmanager, Stadtsparkasse Düsseldorf

 


Nachhaltige Kriterien werden für Verbraucher beim Thema Geldanlage immer wichtiger. Die Stadtsparkasse Düsseldorf reagiert auf das veränderte Kundenverhalten und bietet bei ihrer digitalen Vermögensverwaltung fyndus jetzt auch nachhaltige Portfolios an. So können Kunden in klimafreundliche und ressourcenschonende Projekte investieren.

 

Der Markt für nachhaltige Geldanlagen in Deutschland ist stark am Wachsen. Mehr als 75 Mrd. € sind laut Branchenverband BVI mittlerweile schon in nachhaltigen Publikumsfonds angelegt. Bei diesen sogenannten ESG-Fonds werden neben ökologischen Anlagekriterien ebenso soziale und ethische Kriterien berücksichtigt.

SEMINARTIPPS

Ein Grund für die überdurchschnittliche Wertentwicklung nachhaltiger Aktienfonds ist laut den Analysten der Rating-Agentur Scope deren defensive Positionierung. Solche Fonds investieren oft in Qualitätsunternehmen mit starkem ESG-Profil, die auch in Krisenzeiten relativ stabile Erträge aufweisen. Viele Investoren sehen nachhaltige Fonds daher als geeignete Instrumente an, um Risiken in ihren Portfolios zu verringern. Ein Blick auf die Performance-Zahlen in der Corona-Krise untermauert diese These. Im direkten Vergleich haben nachhaltige Aktienfonds im ersten Quartal 2020 in allen Regionen (Welt, Europa, Nordamerika & Schwellenländer) weniger Wert verloren als ihre konventionellen Mitbewerber.[1]

 

Fondsvermögen nachhaltiger offener Publikums- und Spezialfonds in Milliarden Euro. Quelle: BVI.

 

 

Vier nachhaltige Investmentthemen stehen zur Auswahl

 

Angesichts des starken Wachstums im Markt für nachhaltige Geldanlagen hat auch die digitale Vermögensverwaltung fyndus ihr Anlage-Portfolio jetzt um entsprechende Investitionsmöglichkeiten erweitert. Bei der Variante Select Nachhaltigkeit stehen insgesamt fünf weltweit diversifizierte Portfolios mit unterschiedlicher Risikoausprägung zur Auswahl. Die Select-Portfolios bestehen überwiegend aus börsengehandelten Indexfonds (ETFs). Verbraucher können ihr Portfolio dabei mit Investmentthemen wie New Energy, Klimawandel, Wasser und Abfall sowie Impact Investing individuell nach ihren persönlichen Wünschen ausrichten. Möglich ist die automatisierte Geldanlage ab 1.000 € einmalig und als Sparplan ab 25 € monatlich. Neben den Select Nachhaltigkeit Portfolios stehen Kunden auch zusätzlich fünf „normale“ weltweit diversifizierte Musterportfolios mit einer unterschiedlich hohen Risikoausprägung zur Verfügung.

 

Bei der Variante Select Nachhaltigkeit können Nutzer ihr Portfolio mit bis zu fünf Investmentthemen individualisieren. Quelle: Stadtsparkasse Düsseldorf

 

Mehr als zehn Mio. € verwaltetes Vermögen

 

Mittlerweile betreut die digitale Vermögensverwaltung fyndus über zehn Mio. €, verteilt auf mehr als 850 Depots. Zwei von drei Kunden haben zudem einen monatlichen Sparplan über durchschnittlich 150 € abgeschlossen. Das Kundenalter beträgt im Durchschnitt 58 Jahre.

FILMTIPP

Gemessen am Marktvolumen für Robo-Advisor sind zehn Mio. Assets under Management nur ein kleiner Teil. Da die Kunden jedoch fast ausschließlich aus dem Geschäftsgebiet der Stadtsparkasse kommen, ist die Entwicklung sehr zufriedenstellend. So konnte das verwaltete Vermögen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert werden – und auch die Anzahl der Depots ist um 150 % gewachsen. Insbesondere seit Einführung der nachhaltigen Investitionsmöglichkeiten, haben die Nutzerzahlen exponentiell zugenommen.

 

So funktioniert die digitale Vermögensverwaltung fyndus

 

Entsprechend den Vorgaben des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) ermittelt ein Anlageassistent in einem ersten Schritt die Anlegermentalität des Kunden. Ein spielerischer sogenannter Gamification-Ansatz, der durch die unterschiedlichen Fragen führt, soll dabei das Onboarding erleichtern. Im Anschluss erhält der Kunde dann einen auf seine Bedürfnisse zugeschnittenen Portfoliovorschlag. 

BERATUNGSANGEBOT

Mit modernsten mathematischen Methoden wird berechnet, welche Zusammenstellung jeweils am besten geeignet ist. Dazu werden verschiedene Verteilungen betrachtet und mehrere hundert Kapitalmarktszenarien durchgespielt. So lassen sich viele mögliche Entwicklungen der Finanzmärkte berücksichtigen und damit für unterschiedliche Anlegertypen passende Kombinationen ermitteln. Die Musterportfolios sollen eine möglichst hohe Rendite bei geringstmöglicher Schwankung ausweisen. 

 

Transparente und nachvollziehbare Kosten

 

Bei fyndus zahlen Kunden eine jährliche Gebühr von 1,0 % auf den durchschnittlichen Depotbestand. Eine Mindestgebühr gibt es nicht, genauso wenig wie zusätzliche Ausgabeaufschläge beim Kauf von Investmentfonds. Auch die Depot- und Transaktionskosten sind in der Gebühr bereits enthalten. Gebühren, die bei dem jeweiligen Fonds anfallen, werden direkt dem Fondsvermögen entnommen. 


 


Für 0,2 % zusätzliche Gebühren kann der Kunde einen Anlageschutz als Risikopuffer für volatile Märkte erwerben. Dieser soll dafür sorgen, dass der Wert des Portfolios bei fallenden Kursen einen definierten Schwellenwert je nach Höhe des Aktienanteils nicht unterschreitet. Fallen die Kurse unter einen definierten Schwellenwert, setzt der Anlagenschutz ein: Vergleichsweise volatile Investmentklassen wie Aktien werden in weniger volatile Investmentklassen wie Geldmarktfonds umgeschichtet. Erholen sich die Aktienmärkte, ersetzen die chancenreicheren wieder die sicherheitsorientierten Investmentklassen. Zusätzlich wird das Sicherungsniveau monatlich der Marktsituation angepasst: Die Anleger können so auch von steigenden Kursen profitieren. Betont werden sollte aber auch, dass der Anlagenschutz keine Versicherung, sondern eine Anlagestrategie ist. Er kann jederzeit an- und abgestellt werden und wird auf den Tag genau abgerechnet. 

 

Tipp: Kunden, die dem Thema noch skeptisch gegenüberstehen, können sich unter www.fyndus.de ein kostenloses Musterdepot anlegen und beobachten, ohne dabei echtes Geld investieren zu müssen.

 

 PRAXISTIPPS

  • Produktentwicklung gemeinsam mit dem Kunden: Nur wer seine Zielgruppe kennt, kann seine Produkte konkret auf ihre Bedürfnisse abstimmen. Der Entwicklung von fyndus vorausgegangenen war eine GfK-Umfrage (Tiefeninterviews), an der mehr als 500 potenzielle Kunden teilgenommen haben. Die gewonnenen Erkenntnisse sind in die Produktentwicklung eingeflossen.
  • Verzahnung von Filiale und App: Ein Ergebnis der GfK-Umfrage war, dass zwei Drittel der Sparkassenkunden darauf Wert legen, Anlageentscheidungen und Vermögensverwaltung (auch digitale) mit ihrem Berater persönlich zu besprechen. Daher ist eine Depoteröffnung bei fyndus nicht nur rein online mittels Videolegitimation möglich. Den Kunden wird auch die Möglichkeit gegeben, fyndus in der Filiale abzuschließen und somit gemeinsam mit einem Berater durch die Klickstrecke zu gehen – ein klassischer Multikanal-Ansatz passend zu einer Sparkasse.
  • Gamification: Ist der Onboarding-Prozess zu komplex oder unverständlich, springen viele Kunden ab. Daher setzt man bei fyndus auf einen spielerischen Ansatz. Einzelfragen sind beispielsweise zu logisch aufeinander folgenden Themenblöcken zusammengefasst.
  • Regelmäßige Releases: Kontinuierliche Anpassungen sind wichtig, um Kunden eine zeitgemäße Lösung anzubieten. Daher wird bei fyndus jeden Monat ein neues Release veröffentlicht, teilweise mit neuen Features und Funktionen.

 


[1] Quelle: Scope Analysis: Nachhaltige Aktienfonds. In der Corona-Krise resilienter als ihre konventionellen Pendants. Stand: 05.05.2020.


Beitragsnummer: 16051

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