Donnerstag, 9. Juli 2020

Geschäftsmodellanalyse – Eine Aufgabe der Internen Revision

Trotz tiefer gehender Prüfungsaktivitäten nicht den Blick auf das Große und Ganze verlieren.

Jens Hennig, Leiter Revision/Gesamtbanksteuerung & Risikomanagement, Ostsächsische Sparkasse Dresden.

 

I. Aktuelle Herausforderungen

 

Das Thema „Geschäftsmodellanalyse“ steht immer mehr im Fokus der Bankenaufsicht. Für die Externe aber auch die Interne Revision stellen sich die grundsätzlichen Fragen, ist das ein neuer Prüfungsansatz und wenn ja, wie kann ich diesem gerecht werden. Um diese Fragen beantworten zu können, ist es wichtig, die (aktuellen) Rahmenbedingungen genauer zu analysieren und eigene Schlussfolgerungen zu ziehen.

 

Auch wenn die letzte Finanzmarktkrise nun mehr als zehn Jahre vorbei ist, beschäftigt uns in vielen Teilen immer noch die Anpassung und Umsetzung der aus der Krise gewonnenen Erkenntnisse und Schlussfolgerungen. Im Vordergrund hierbei stehen die weitere Stärkung des Eigenkapitals der Banken, eine angemessene und sachgerechte Bewertung von Risikopositionen sowie die jederzeitige Erfüllung der angehobenen Liquiditätsvorschriften. Trotz aller bisher erfolgten Maßnahmen zur Stärkung des weltweiten Bankensystems gegenüber vor der letzten Finanzkrise, stehen uns noch weitere große Herausforderungen bevor. Die Kehrseite dieser regulatorischen Entwicklung ist aber, dass dies mit einer sehr hohen Komplexität und damit hohen Anforderungen an das Personal und die IT-Systeme sowie tendenziell auch steigenden (Eigenkapital-)Kosten einhergeht.

 

Die aktuellen Rahmenbedingungen zeigen noch weitere (ergebnis-)belastende Faktoren. Neben der Regulatorik ist auch festzustellen, dass der deutsche Bankenmarkt wegen seiner Größe und Bedeutung in Europa zwar sehr attraktiv ist, aufgrund der vielen Konkurrenten aber weniger ertragreich. Trendverstärkend ist hier zuletzt die weitere Fokussierung ausländischer, aber auch großer nationaler Institute, auf das Privat- und Firmenkundengeschäft festzustellen. All das führt zu relativ niedrigen Margen und zwingt alle Marktteilnehmer u. a. zu effizient(er)en und noch stärker automatisierten Prozessen.



 

Ein weiterer belastender Faktor ist das anhaltende Niedrig- beziehungsweise sogar Negativzinsniveau. Eine diesbezügliche Entlastung ist nicht in Sicht. Damit einhergehend ist auch die zunehmende Verflachung der Zinsstrukturkurve ein Problem. Die Folge sind weiter sinkende Zinsüberschüsse in den nächsten Jahren, fallende (stille) Kurswertreserven im Bankbuch und somit auch sinkende (wertorientierte) Risikodeckungsmassen. [...]
Beitragsnummer: 9266

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