Dr. Jörg Lauer, Rechtsanwalt, langjährige Geschäftsverantwortung im Immobilienfinanzierungsgeschäft im Landesbankenbereich, Hemsbach
I. Einleitung
Im elften Jahr des ununterbrochenen Wachstums der Hotelbranche in Deutschland spürte die Branche im Januar/Februar 2020 erste Auswirkungen einer sich leicht abkühlenden Konjunktur, im Wesentlichen infolge der Handelskonflikte, der Diskussionen um umweltrelevante Technologien und der wirtschaftlichen Folgen des Brexit. Hinzu kam, dass der Wettbewerb infolge der Kapazitätsausweitung bereits über die Preise geführt wurde. Doch dann wurden Mitte März aufgrund des sich ausbreitenden Corona-Virus seitens der Behörden Maßnahmen erlassen, die zur Schließung der Hotels, Gaststätten und vieler Geschäfte führten, die nicht der Lebens- und Arzneimittelversorgung der Bevölkerung dienen. Wie ein Keulenschlag hat sich dieser “Shut-down” über die betroffenen Betriebe und jeden Einzelnen gravierend auf die Wirtschaft ausgewirkt. Geradezu von heute auf morgen sind vielfach Einnahmen der Unternehmen weggebrochen. Variable, vom Umsatz abhängige Kostenarten lassen sich an veränderte Einnahmesituationen noch anpassen. Das Problem stellen aber fortlaufende Fixkosten dar. Viele Branchen sind insoweit gleichermaßen betroffen. Der exemplarische Blick auf die Hotelbranche erklärt sich daraus, dass zum einen das Hotelsegment generell schwankenden Auslastungen und damit schwankenden Umsatzzahlen ausgesetzt ist, zudem stark konjunkturanfällig ist sowie darüberhinaus eine Fixkosten-Abhängigkeit zu seinen Charakteristika gehört, die mit steigendem Service- und Qualitätsangebot ansteigende Prozentsätze aufweist. [...]
Beitragsnummer: 6454