Dienstag, 15. April 2025

Banken schrumpfen, Aufsichtsbehörden wachsen – ein ungleiches Spiel?

Mehr Regulierung, weniger Bankangestellte: Welche Folgen hat das Ungleichgewicht zwischen Finanzindustrie und Aufsicht für den Markt?

Christian König, Rechtsanwalt und Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Privaten Bausparkassen e.V. in Berlin sowie Geschäftsführender Direktor der Europäischen Bausparkassenvereinigung Brüssel

 

I. Einleitung

Die Finanzkrise von 2008 hat nicht nur das globale Finanzsystem erschüttert, sondern auch fundamentale Veränderungen in der Regulierung und Überwachung der Finanzmärkte angestoßen. In Europa führte diese Krise zu einer erheblichen Ausweitung der Aufgaben und Kompetenzen der Finanzaufsichtsbehörden. Insbesondere Institutionen wie die Europäische Zentralbank (EZB), die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA), die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) sowie die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) erfuhren seitdem einen signifikanten Personalzuwachs. Parallel dazu verzeichneten viele Finanzinstitute, insbesondere Banken, seit der Krise einen kontinuierlichen Personalabbau. Dieser Beitrag untersucht die Entwicklung der Mitarbeiterzahlen ausgewählter europäischer und nationaler Aufsichtsbehörden im Vergleich zum Personalabbau in der Finanzindustrie seit 2008.

 

II. Der Ausbau der europäischen Finanzaufsicht nach 2008

Nach der Finanzkrise von 2008 wurden auf europäischer Ebene umfassende Reformen zur Stärkung der Finanzmarktaufsicht eingeleitet. Mit der Schaffung des Europäischen Finanzaufsichtssystems (European System of Financial Supervision, ESFS) im Jahr 2011 wurden die EBA, ESMA und EIOPA ins Leben gerufen, um die Finanzmärkte effizienter zu regulieren und grenzüberschreitende Risiken besser zu kontrollieren. Diese Institutionen haben ihre Mitarbeiterzahlen in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht.


1. Europäische Zentralbank [...]
Beitragsnummer: 22938

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