Freitag, 15. März 2024

Rezension: Handbuch des Kapitalanlagerechts

Assmann/Schütze/Buck-Heeb (Hrsg.): Handbuch des Kapitalanlagerechts. C.H.BECK, München, 6. Aufl. 2024. 1.115 S., 209 €. 

In diesem sehr praxisorientierten Handbuch wird auch in der nunmehr erschienenen 6. Auflage dem geneigten Leser ein exzellenter Überblick über das Kapitalmarktrecht und seine die Kapitalanlagen betreffenden Regelungen, die gerade in den letzten Jahren u. a. als Folge des sog. Wirecard-Skandals mit den exponentiellen Zunahmen an Rechtsquellen und Rechtsprechung (sowohl nationaler Gerichte als auch des EuGH) sowie aufgrund der Komplexität und Kompliziertheit des einschlägigen Kapitalanlagerechts schwer zu durchdringen sind, gegeben. Zudem ist es ein wunderbares und nützliches Nachschlagewerk für alle diejenigen, die mit der Konzeption, der Vermittlung und der Durchführung von Kapitalanlagen befasst sind, sowie für die Kapitalanleger selbst, die sich über ihre Rechte informieren wollen. Schließlich dient es ebenso den jeweils beratenden Rechtsanwalts- und Steuerberatungsvertretern als fundiertes Wissenswerk für ihre Beratungs- und Verteidigungspraxis.

Im 1. Teil des Handbuches erläutern die Autoren ausführlich die rechtlichen komplexen Rahmenbedingungen sowie alle geltenden und zu beachtenden nationalen und europäischen Rechtsquellen, wie u. a. auch die Leitlinien und Empfehlungen der ESMA oder die sog. Frequently Asked Questions (FAQs) auf mitgliedstaatlicher Ebene als Verlautbarungen der nationalen Aufsichtsbehörden zur Anwendung u. a. von Verordnungsrecht. Dabei gehen sie auf den neuen Emittentenleitfaden der BaFin sowie auf die zahlreichen neuen EU-Verordnungen nebst Ausführungsverordnungen und nationaler gesetzlicher Regelungen, darunter die EU-SchwarmfinanzierungsVO und das Schwarmfinanzierungs-Begleitgesetz, und deren Bedeutung für die Praxis ein.

Der 2. Teil verschafft insbesondere den Kapitalanlegern einen sehr guten Ein- bzw. Durchblick zu den unterschiedlichen Kapitalanlagegeschäften und deren rechtlichen Grundlagen sowie den daraus resultierenden Pflichten. Bspw. werden die Besonderheiten der neuen modernen Anlagemöglichkeiten wie Crowdinvesting sowie natürlich ebenso die Kryptowerte mit einer ausreichenden Ausführlichkeit kurz und prägnant beschrieben. In dem 3. und 4. Teil beschäftigen sich die Autoren mit der Prozessführung bei Anlagegeschäften sowie mit dem Schutz des Anlegers bei der Insolvenz von Finanzdienstleistern, also der Einlagesicherung und der Anlagerentschädigung, die insbesondere meine Kollegen der Rechtsberatung interessieren dürfte.  

 

Christina Schöning, (Syndikus-)Rechtsanwältin, Fachbereichsleiterin Banksteuerung, Recht & Stäbe – Head of FCH European Banking Academy, FCH AG, Heidelberg

 


Beitragsnummer: 22412

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