Prof. Dr. Günter Vornholz, Institut für ImmobilienÖkonomie, Lüdinghausen
I. Einleitung
Banken[1] sind für die Finanzierung von Immobilientransaktionen zuständig. Auf den Finanzmärkten entscheiden die Marktteilnehmer darüber, in welche Assets sie ihre finanziellen Mittel anlegen, während auf den Immobilien-Investmentmärkten Immobilien gehandelt werden. Banken als Finanzintermediäre vermitteln zwischen dem Angebot und der Nachfrage und finanzieren den Kauf von Immobilien bzw. die Investments in Immobilien.
Da Immobilienkredite einen Großteil der gesamten Kreditvergabe ausmachen und oftmals eine tragende Säule des Geschäftsmodells der Banken darstellen, kommt neben erstens der allgemeinen Marktentwicklung[2] sowie zweitens der Auswahl der zu finanzierenden Kreditnehmer und Objekten[3], drittens den langfristigen Rahmenbedingungen in Form von Werttreibern und Megatrends eine entscheidende Bedeutung zu. Auf den letzten Aspekt wird in diesem Beitrag eingegangen.
Sowohl die Geschäfts- als auch die Risikopotenziale für die Banken ergeben sich hierdurch. Fehleinschätzungen, die bei der Finanzierung von Immobilien gemacht werden, können häufig nicht mehr oder nur mit großem finanziellem Aufwand korrigiert werden. Daher ist es für Banken notwendig zu wissen, auf welche langfristigen Bedingungen sie sich bei der Finanzierung einzustellen haben. Dies sind zum einen die Werttreiber und zum anderen die Megatrends, die die Immobilien-Investmentmärkte nachhaltig beeinflussen. Dabei soll insbesondere darauf eingegangen werden, welche Chancen und Risiken sich für Banken ergeben.
II. Werttreiber eines nachhaltig erfolgreichen Immobilieninvestments
Die nachfolgend dargestellten Kriterien haben einen ausschlaggebenden Einfluss auf die Einzelinvestition. Diese Werttreiber sind definiert als Faktoren, deren Veränderung erheblichen Einfluss auf den Immobilienwert haben. Die Werttreiber bzw. Wertgeneratoren stellen die wesentliche Ursache für die Veränderung von Preisen oder Werten dar. Dadurch ergeben sich bessere Informationen für die Risikoabschätzung und für Szenariorechnungen.
Für dieses Thema kann zwischen objektbezogenen Kriterien und den nicht-objektbezogenen Kriterien unterschieden werden. Zu den nicht-objektbezogenen Faktoren gehören die Entwicklung der Rahmenbedingungen, die Entwicklung der Investmentmärkten sowie die Einflüsse aus dem Vermietungsmarkt.
1. Rahmenbedingungen für die Wertentwicklung
Die generellen Werttreiber stellen die Rahmenbedingungen für die Immobilien-Investmentmärkte dar, dazu gehören die politischen, rechtlichen und ökonomischen Entwicklungen. Von diesen kommen wichtige Impulse für die Investments. [...]
Beitragsnummer: 22210