Montag, 4. September 2023

Rezension: Das Recht der Kreditsicherung

11. Auflage

Gehrlein/Graewe/Wittig (Hrsg.): Das Recht der Kreditsicherung. Erich Schmidt Verlag, Berlin, 11. Aufl. 2023. 1.184 S., 164 €.


Das nunmehr in der 11. Auflage vorliegende Werk wurde bereits 1952 begründet. Es beinhaltet sämtliche Themen zum Kreditsicherungsrecht, von der Sicherheitenbestellung über die Sicherheitenbearbeitung bis hin zur Verwertung. Seit 1952 hat sich vieles verändert – so auch in der „Kreditrechtssprechung“. 

Eine Aussage des ehemaligen Herausgebers, Prof. Dr. Hans-Jürgen Fischer, hat aber über die Jahrzehnte hinweg eine unveränderte Allgemeingültigkeit: „Kredit ist Vertrauenssache. Aber das Vertrauen darauf, dass der Kreditnehmer den kreditierten Betrag vereinbarungsgemäß zurückzahlen werde, kann allein die Kreditgewährung nicht rechtfertigen; es muss vielmehr der Kreditgeber gegen die Gefahr einer künftigen Zahlungsunfähigkeit oder auch nur Zahlungsunwilligkeit seines Schuldners geschützt sein.“ Auch wenn dies der eine oder andere Purist anders sehen mag. Spätestens in der Krise eines Kreditnehmers, entfaltet die o. g. Aussage ihre volle Tragweite.

Inhaltlich werden die essenziellen Themen ausführlich behandelt. Von den „Allgemeinen Grundlagen“ (§ 1) bis hin zur „Verwertung der Sicherheit“ (§ 5) erhält jedes relevante Thema seinen Platz. Wenn es hier einen kleinen Wermutstropfen geben sollte, dann den, dass die „Chronologie“ nicht stringent durchgehalten wird. Eine Anordnung „von der Wiege bis zur Bahre“ hätte durchaus auch ihren Charme. Hier wurde ein anderer Weg der Darstellung gewählt. Der (imaginäre) Teil 1, bestehend aus den Kapiteln 1 bis 7, nimmt sich den (rechtlichen) Grundlagen an. Der (imaginäre) 2. Teil beginnt mit dem „§ 8 Kreditsicherung und Aufsichtsrecht“, welcher sich auf die CRR und deren Wirkungsweisen verschreibt. Weiter geht es dann mit enorm detaillierten Ausführungen zu diversen Sicherheiten(arten). Abgerundet wird das Buch mit diversen Vertragsmustern, die sich an der aktuellen höchstrichterlichen Rechtsprechung orientieren.

Alles in allem ein sehr detailliertes sowie umfangreiches Werk zum Thema „Kreditsicherung“. In Kreditinstituten dürfte das Buch eher für Mitarbeitende in den Grundlagen-/Rechtsabteilungen interessant sein. Vor allem dann, wenn es darum geht, Verträge auf deren Durchsetzbarkeit hin zu überprüfen. Für alle am Thema Interessierten bietet es einen hervorragenden und umfassend Einblick in „Das Recht der Kreditsicherung“.

 

Kristin Viereck, Stellv. Fachbereichsleiterin Kredit, Immobilien, Sanierung, Insolvenz und 

Christoph Martinek, Abteilungsleiter Kredit, Immobilien, Sanierung, Insolvenz, FCH AG


Beitragsnummer: 22127

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