Theodor Anton, FOM, M.Sc. in Business Consulting & Digital Management
Prof. Dr. Ronny Wang, Bereich Wirtschaftsinformatik an der FOM – Hochschule für Oekonomie und Management; Leitung zahlreicher Projekte im Digitalisierungs- und IT-Management
I. Ausgangssituation
In vielen Unternehmen stehen die Verantwortlichen vor der Herausforderung, eine passende Planung und Budgetierung zu erstellen. Die erfolgreiche Unternehmensplanung ist dabei in hohem Maße von einem zuverlässigen und möglichst genauen Forecast abhängig, welcher Umsatz, Menge und Art der verkauften Produkte eines zukünftigen Zeitabschnitts prognostiziert. Je nach Branche und Sektor ist in den Betrieben die Forecasting-Genauigkeit unterschiedlich ausgeprägt. Im digitalen Wandel vereint sie alle jedoch das Interesse, eine höhere Effizienz speziell auf der Prozessebene durch intelligente Verfahren zu erzielen.[1]
„We stand on the brink of a technological revolution that will fundamentally alter the way we live, work, and relate to one another. In its scale, scope, and complexity, the transformation will be unlike anything humankind has experienced before.“[2]
Dieses Zitat verdeutlicht, an welcher Stelle der Transformation und technologischen Revolution wir uns befinden. Speziell in den letzten Jahren hat KI dabei immer stärker an Aufmerksamkeit und Aktualität gewonnen. Dies wurde durch unterschiedliche Faktoren, wie etwa deutliche Fortschritte in der Technologie und exponentiell zunehmende Datenmengen, ausgelöst. Gerade zur Erhebung, Untersuchung, Strukturierung und Verarbeitung dieser stetig wachsenden Datenmengen weist der Einsatz von KI enormes Potenzial auf.
II. Problemstellung
Ein zuverlässiger und möglichst genauer Forecast prognostiziert die Unternehmensentwicklung, reduziert die Kosten für die Risikominimierung und führt somit zu einem größeren Betriebsergebnis. Trotz der Bemühungen um hochwertiges Forecasting in Unternehmen scheint es, als ob nach engagiert begonnenen Projekten und Kampagnen stets Ernüchterung darüber eintritt, dass die Anstrengungen zur Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung über ein bestimmtes Stadium einfach nicht hinauskommen.
Diese Wahrnehmung wird durch eine von Cartesis (weltweit größter Softwareanbieter für Business Performance Management) veröffentlichte internationale Studie zum Thema Unternehmensplanung gestärkt. Demnach wurde von jedem zweiten von 281 analysierten Unternehmen mit mehr als 100 Millionen US-Dollar Umsatz aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA eine Ungenauigkeit von bis zu zehn Prozent gemeldet. Bei 84 % der Unternehmen betrug die Fehlerquote beim Forecasting mindestens fünf Prozent. Über Abweichungen von zehn Prozent und mehr klagten 54 % der befragten Unternehmen.[3] [...]
Beitragsnummer: 22076