Mittwoch, 3. Mai 2023

Autoreninterview mit Dr. Andreas Pawlik


Dr. Andreas Pawlik, beschäftigt bei der Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA), im Interview mit Vanessa Maryam Mehrsadeh, Abteilungsleiterin „Bankrecht, Compliance, Wertpapier, Einlagen“ der FCH AG, zur Neuerscheinung des Fachbuches „Prävention von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung in Österreich“.

 

Vanessa Maryam Mehrsadeh:

Hallo Herr Dr. Pawlik, in unserem kürzlich abgehaltenen Seminar zum Thema Geldwäscheprävention in Österreich wurde darauf hingewiesen, dass in Deutschland und Österreich zum Teil unterschiedliche Vorgaben für Kredit- und Finanzinstitute hinsichtlich der Prävention von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung bestehen. Können Sie erläutern, bevor wir näher auf Ihr Buch eingehen, wieso es dabei zu Unterschieden kommt?

 

Dr. Andreas Pawlik:

Die Unterschiede resultieren aus den einzelnen EU-Geldwäscherichtlinien. Die EU-Geldwäscherichtlinien sollen sicherstellen, dass der europäische Finanzmarkt nicht hinsichtlich Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung missbraucht wird. EU-Richtlinien sind hinsichtlich des zu erreichenden Ziels verbindlich, wobei jedoch den einzelnen Mitgliedstaaten die Wahl überlassen wird, in welcher Form und mit welchen Mitteln die konkrete Umsetzung erfolgen soll. Im Regelfall ist es erforderlich, dass im Zuge der Erlassung des nationalen Rechtsakts auch eine Konkretisierung des Richtlinienrechts durch den nationalen Gesetzgeber erfolgt. Richtlinien schaffen in den einzelnen Mitgliedstaaten daher harmonisiertes, aber nicht einheitliches Recht.

 

Vanessa Maryam Mehrsadeh:

An wen richtet sich das Fachbuch und was ist inhaltlich zu erwarten? 

 

Dr. Andreas Pawlik:

Das Fachbuch zur Prävention von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung in Österreich bietet eine umfassende Darstellung der beiden Themenbereiche und richtet sich an alle Verpflichteten in Österreich, die im Bereich der Bekämpfung von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung tätig sind, wie etwa Kredit- oder Finanzinstitute sowie Dienstleister in Bezug auf virtuelle Währungen. Neben der historischen Entwicklung der Prävention von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung werden auch Bestimmungen zur Risikoanalyse auf Unternehmens- und Einzelkundenebene sowie die unterschiedlichen Sorgfaltspflichten des Finanzmarkt-Geldwäschegesetzes (FM-GwG) näher ausgeführt.

 

Vanessa Maryam Mehrsadeh:

Hervorzuheben ist auch die Wichtigkeit von KYCC. Haben Sie diese Thematik in Ihrem Buch behandelt und erhalten die Leserinnen und Leser praxisbezogene Hinweise und Tipps?

 

Dr. Andreas Pawlik:

Auf Grund der besonderen Bedeutung von KYCC wird im Fachbuch das Erfordernis der risikobasierten Einholung von KYCC-Informationen detailliert dargestellt und aufgezeigt, dass es im Einzelfall zur Plausibilisierung der Vermögensherkunft eines Kunden erforderlich sein kann, auch die Geschäftspartner eines Kunden einer kritischen Prüfung zu unterziehen und ggf. Informationen bzw. Unterlagen zu diesen einzuholen. Leserinnen und Leser des Buches bekommen dadurch einen praxisnahen Einblick in die Thematik, was dazu beiträgt, eine wirksame und effektive Prävention von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung bei sämtlichen Verpflichteten sicherzustellen.

 

Vanessa Maryam Mehrsadeh: 

Vielen Dank für die ersten Einblicke direkt von Ihnen als Autor unseres neuen Fachbuches „Prävention von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung in Österreich“!


Beitragsnummer: 22072

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