Mittwoch, 19. April 2023

Autoreninterview mit Dr. Sebastian Mielke

Problematische Firmenkundenkredite: Krise – Insolvenz – Sanierung


Mitautor Dr. Sebastian Mielke, Partner, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht, Insolvenzverwalter im Interview mit Kristin Viereck, Stellv. Bereichsleiterin Kredit, Immobilien, Sanierung, Insolvenz, Finanz Colloquium Heidelberg GmbH zur Neuerscheinung „Problematische Firmenkundenkredite, 6. Auflage“.


Kristin Viereck:

Hallo Herr Dr. Mielke, bevor wir mit dem Buch einsteigen, erzählen Sie mir doch bitte, wie Sie als Fachanwalt für Insolvenzrecht (u. a.) und Insolvenzverwalter die aktuelle Situation in Deutschland hinsichtlich der Entwicklung kriselnder Unternehmen/Firmenkunden beurteilen würden und wie sich die Insolvenzen bis Ende des 1. Quartals 2023 entwickelt haben. Lässt sich hieraus eine erste Prognose abzeichnen, wie sich dies mit Blick auf einen Zeitraum von 1–2 Jahren entwickeln wird?

Dr. Sebastian Mielke:

Gesamtwirtschaftlich gesehen, ist die Zahl der Insolvenzverfahren in Deutschland immer noch auf sehr niedrigem Niveau, verglichen mit der Zeit vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie. In einzelnen Branchen sehen wir jedoch eine Trendumkehr und steigende Verfahrenszahlen. Insbesondere die Baubranche und der Gastronomiesektor verzeichnen steigende Verfahrenszahlen. Wir erwarten, dass die Zahlen insgesamt wieder steigen, dies verstärkt in den angesprochenen Branchen.


Kristin Viereck:

Das Herzstück des Buches liegt insbesondere in der Thematik rund um das Insolvenzrecht und die Unterstützung der Praktiker in den Banken und Sparkassen im Rahmen der Bearbeitung kriselnder Engagements. Da insolvenzrechtliche Themenstellungen häufig von Unternehmen wie von Banken verpönt sind und kaum drüber geredet wird, da es vermeintlich nur wenige Insolvenzen gibt: Welchen Mehrwert, welche Hilfestellungen bietet das Fachbuch insbesondere für die Sparkassen und Banken im Umgang mit ihren problembehafteten Firmenkunden und welche Rolle spielt die „Insolvenz“ Ihres Erachtens hierbei?

Dr. Sebastian Mielke:

Das Buch ist von Praktikern für Praktiker geschrieben und soll eine schnelle Orientierung und Hilfestellung sein beim Thema Krise und Insolvenz. Insbesondere jüngere Kollegen in den Banken und Sparkassen haben in den letzten Jahren aufgrund geringer Fallzahlen kaum „Gelegenheit“ gehabt, Erfahrungswissen im Bereich Sanierung/Restrukturierung/Insolvenz aufzubauen. Hier kann das Buch wertvolle Unterstützung bieten. Die meisten Sanierungen gelingen außerhalb der Insolvenz, manchmal ist aber auch eine Sanierung im Insolvenzverfahren erforderlich.


Kristin Viereck:

Als Fachanwalt für Insolvenzrecht und als Insolvenzverwalter haben Sie, gemeinsam mit Ihrer Kollegin Frau Braun, einige Themen rund um das vorläufige sowie eröffnete Insolvenzverfahren übernommen. Welche Bedeutung haben diese Kapitel für Sie im Besonderen und gibt es eine spezielle Kernbotschaft, die Sie den Lesern im Zuge Ihrer Arbeit an dem Buch mitgeben bzw. ans Herz legen möchten?  

Dr. Sebastian Mielke:

Uns ist insbesondere daran gelegen, neben praktischen Handlungshilfen für die Entscheider und Sachbearbeiter in den Banken und Sparkassen auch Verständnis für die Handlungen und Entscheidungen eines Insolvenzverwalters bei den anderen Stakeholdern eines Insolvenzverfahrens zu fördern. Sofern wir mit unseren Kapiteln hier einen Beitrag leisten können, freut uns das. 


Beitragsnummer: 22071

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