Dienstag, 22. November 2022

Talentförderung im FCH

Ein Interview mit Miriam Lüll, stellv. Bereichsleiterin Verlag, Finanz Colloquium Heidelberg GmbH

Im FCH werden Talente und Fähigkeiten der Mitarbeiter nicht nur gefordert, sondern auch gefördert. Besonders erfreulich ist das, wenn dabei auch noch der Büroflur eine optische Verschönerung erhält, wie es seit Kurzem im FCH der Fall ist. Wir führen heute ein kurzes Interview mit der Künstlerin, deren Bilder unsere Wände nun schmücken.

 

Heidi Bois: Miri, Dein Insta-Profil, auf dem Du Deine Bilder postest, heißt „Drawing_with_Coffee“. Zeichnest Du wirklich mit Kaffee? Oder was hat es mit dem Namen genau auf sich?

 

Miriam Lüll: Ha, nein, definitiv nicht. 😄 Ich habe das zwar während meiner Ausbildung tatsächlich schon mal gemacht, aber ich kann niemandem empfehlen, mit Kaffee zu zeichnen – das schmiert entsetzlich. Nein, mein Künstlername, Drawing_with_Coffee, verbindet einfach die beiden Dinge, die mich ausmachen: Zeichnen und Kaffee. Ich zeichne ständig und bin fast nie ohne eine Kaffeetasse zu sehen; deshalb ist das auch mein Profilbild. 😊

 

Heidi Bois: Die Bilder, die Du im Oktober gepostet hast, hatten alle den Hashtag #Inktober und sind alle schwarz-weiß. Erzähl mal bitte, wieso. 😊

 

Miriam Lüll: Gerne. Meine Bilder sind Teil der „Inktober Challenge“. Es ist das zweite Jahr, in dem ich aktiv daran teilnehme. Der Inktober, zusammengesetzt aus den Worten „ink“ (engl. für Tinte) und „october“ (für den Monat Oktober), ist eine seit 2009 jährlich stattfindende „Art Challenge“, an der inzwischen tausende Künstler aus aller Welt teilnehmen. Ursprünglich ins Leben gerufen wurde der Inktober von Jake Parker, einem New Yorker Künstler, zur Verbesserung der eigenen zeichnerischen Fähigkeiten im Umgang mit Tinte und zur täglichen Übung. Die Herausforderung dabei ist, in 31 Tagen 31 Bilder zu 31 vorgegebenen Begriffen (die sog. „prompt list“) zu zeichnen und unter dem Hashtag #Inktober zu veröffentlichen – und sei es nur am heimischen Kühlschrank für Familie oder Mitbewohner. Mittlerweile hat sich daraus ein regelrechter Hype entwickelt, der auch auf andere kreative Hobbies (wie z. B. Schreiben, Modellieren oder Handarbeiten) ausgeweitet wurde.

 

Heidi Bois: Also Du strahlst ja so richtig, wenn Du darüber erzählst. Total schön, Dich so voller Leidenschaft zu sehen. Wie lange zeichnest Du schon?

 

Miriam Lüll: Das ist eine Frage, die ich tatsächlich immer wieder gestellt bekomme und jedes Mal ist mein Gegenüber überrascht, wenn ich sage: „Ich zeichne schon, seit ich denken kann“. 😄 Das ist übrigens keine Übertreibung: ich habe wirklich schon sehr früh angefangen zu zeichnen. Mein erstes (sinnvolles) Bild habe ich bereits im Kindergarten mit drei Jahren gezeichnet und ich meine damit kein Gekrakel, sondern ein richtiges Motiv, das man auch als solches erkennen konnte. Es war ein kleiner, brauner Hund und hing relativ lange bei meinen Eltern an der Wand. Damals schon hat mich das Zeichnen fasziniert und die Faszination hat nie nachgelassen. Letztendlich hat mich das auch dazu bewogen, Grafikerin zu werden. 

 

Heidi Bois: Sehr cool, meine Liebe. Möchtest du unseren Lesern eine kleine Kostprobe deiner Bilder präsentieren?

 

Miriam Lüll: Ja, klar. Sehr gerne. Hier sind ein paar meiner Werke aus dem diesjährigen Inktober. 

 

 







Heidi Bois: Wow, die sehen echt toll aus. Wie lange sitzt du denn so ca. an einem Bild?

 

Miriam Lüll: Also, ich habe nicht bei allen Bildern einen Timer laufenlassen, aber so grob geschätzt würde ich sagen, habe ich durchschnittlich für ein Bild zwischen drei und fünf Stunden gebraucht. Die Bilder sind in diesem Jahr viel größer als beim meinem letzten Inktober und haben auch alle einen detaillierteren Hintergrund.

 

Heidi Bois: Was mich ja besonders überrascht hat, ist, dass Du so digital unterwegs bist. Ich habe Dich ehrlicherweise immer unter analog und Papierbuch verortet, aber da lag ich ja mal völlig daneben?

 

Miriam Lüll: Tja, wie sagt man so schön: „Stille Wasser sind tief“. 😊 Ich mag natürlich nach wie vor Papierbücher (ich arbeite immerhin in einem Verlag), aber ich bin der Digitalisierung auch nicht gänzlich abgeneigt. Ich zeichne auch immer noch schnelle Ideenskizzen in ein Skizzenbuch, die fertige Ausarbeitung mache ich dann überwiegend digital auf meinem iPad oder über ein Grafiktablett an meinem PC. Das spart Papierressourcen und vor allem Platz. Ich habe so viele alte Skizzenbücher, Ordner mit einzelnen Bildern und Mappen mit großformatigen Zeichnungen, dass ich nicht mehr weiß, wohin ich damit soll. Digital ist das deutlich einfacher, gerade wenn ich etwas übe. Ich kann in meinem Zeichenprogramm einfach eine neue Ebene anlegen und im selben Dokument weiterzeichnen, wohingegen ich analog ein neues Blatt Papier verwenden müsste. 

 

Heidi Bois: Was wäre Dein größter Traum, was Du mit Deinen Zeichenkünsten erreichen oder anstellen könntest?

 

Miriam Lüll: Oh, da gibt es einiges, aber ich denke der größte Traum wäre tatsächlich, mein eigenes Buch zu illustrieren. Ich liebe es, mit meinen Bildern kleine Geschichten zu erzählen und ich würde sehr gerne ein Buch dazu schreiben – angefangen bei einem Kinderbuch und später irgendwann vielleicht ein ganzer Roman.

 

Heidi Bois: Alles wirklich, wirklich spannend, liebe Miri, vielen Dank für das tolle Gespräch. Magst Du unseren Lesern noch etwas mitgeben, vielleicht einen Tipp, wie man am besten mit Zeichnen anfängt, wenn man das Gefühl hat, es schlummert das Talent vielleicht in einem?

 

Miriam Lüll: Ich habe zu danken. Der beste Tipp, den ich zum Thema Zeichnen geben kann, ist: einfach ausprobieren und keine Angst haben, wenn es nicht gleich wie ein Meisterwerk aussieht. Zeichnen ist ein Handwerk, das man wie alles andere lernen kann. Talent braucht man dafür keins, nur Übung. Das Wichtigste dabei ist, dass man sich nicht entmutigen lässt. Jeder Künstler hat irgendwann mal mit Strichmännchen, Kreisen und Vierecken angefangen – ich auch. Ich mache das auch immer noch zum „Warmzeichnen“, dass ich einfach ein Blatt oder eine Ebene in meinem Zeichenprogramm nur mit Kreisen fülle. Das schult zum einen die Motorik und lockert das Handgelenk auf, zum anderen besteht sowieso praktisch alles aus Kreisen oder Vierecken. Man kann jede komplexe Form runterbrechen auf ein Konstrukt aus Kreisen und Vierecken. Wenn man das verinnerlicht hat, verändert sich auch die Wahrnehmung der Umgebung – man fängt an, alles in einfache Formen aufzuteilen. Das ist letztlich auch der Schlüssel, um beim Zeichnen erfolgreich zu sein: die Dinge, die ich sehe, in einfache Formen zerlegen, damit ich sie wiedergeben kann.

 


Beitragsnummer: 21928

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