Dipl.-Ing. Matthias Westhoff, MRICS, HIB Helaba Gesellschaft für Immobilienbewertung mbH, Frankfurt am Main
I. Einleitung
Unter den Begriff der Sozialimmobilie fallen nach allgemeiner Definition in erster Linie Pflegeeinrichtungen und Konzepte des Betreuten Wohnens sowie die sog. Health-Care-Immobilien wie Ärztehäuser, Kliniken und Reha-Einrichtungen.
Sozialimmobilien haben sich in den letzten Jahren als besondere Assetklasse auf den Immobilienmärkten behaupten können und sind mittlerweile fester Bestandteil der Portfolios großer Investmentgesellschaften. Bei der Beurteilung von Chancen und Risiken dieser Immobilienart spielen neben der Rendite und der demographischen Entwicklung mittlerweile aber auch Nachhaltigkeitskriterien wie ESG-Faktoren oder Anforderungen der europäischen Taxonomie-Verordnung eine zunehmend wichtigere Rolle. Aus Investorensicht liegen die Vorteile von Sozialimmobilien in ihrem geringen Risiko durch die Investition in einen Wachstumsmarkt mit steigender Nachfrage aufgrund der demographischen Entwicklung sowie einem stabilen Cashflow durch langfristige Mietverträge mit anerkannten Betreibergesellschaften.
Die aktuellen Entwicklungen in der Bau- und Pflegebranche haben aber zu einer neuen Dynamik bei der Beurteilung dieser Asset-Klasse geführt. Neben den Kostensteigerungen durch die Energiekrise und Inflation bereiten den Unternehmen zusätzlich noch die Nachwirkungen der Corona-Pandemie Sorge, insbesondere durch Engpässe bei der Personalbeschaffung. [...]
Beitragsnummer: 21687