Samstag, 30. April 2022

Aktuelle Kreditrisiken – Corona-Pandemie & Russland/Ukraine-Konflikt

Dominik Leichinger, Prüfungsleiter, Referat Bankgeschäftliche Prüfungen 2, Hauptverwaltung in NRW, Deutsche Bundesbank[1]

 

I. Einleitende Worte

Anfang 2022 hat die BaFin die aus ihrer Sicht aktuell relevanten Hauptrisikotreiber für den deutschen Finanzmarkt veröffentlicht. Zu den insgesamt sechs identifizierten Hauptrisiken zählen auch Kreditrisiken bedingt durch den Ausfall von Unternehmenskrediten, aber auch Risiken, die aus signifikanten Korrekturen an den Finanzmärkten resultieren können.[2]

Der im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie befürchtete Anstieg von Insolvenzen, vor allem in den besonders von der Pandemie betroffenen Branchen, ist zunächst ausgeblieben. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die umfangreichen staatlichen Corona-Hilfen die tatsächliche wirtschaftliche Lage von Unternehmen positiv verzerren können und sich Risiken erst im Nachgang, nach Auslaufen der Staatshilfen, materialisieren. Aus einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts vom 14.04.2022 geht hervor, dass nach vorläufigen Zahlen die Regelinsolvenzen im März 2022 um 27 % gegenüber dem Vormonat angestiegen sind.[3] 

Neben den durch die Covid-19-Pandemie induzierten Kreditrisiken führen mit dem aktuellen Russland/Ukraine-Konflikt auch geopolitische Gefahren zu einem Anstieg der Risiken im Kreditgeschäft. Im Rahmen einer Unternehmensbefragung im März 2022 hat die DIHK die Auswirkungen des Russland/Ukraine-Konflikts auf die deutsche Wirtschaft untersucht. Demnach gaben rd. 78 % der befragten Unternehmen an, vom Russland/Ukraine-Konflikt geschäftlich betroffen zu sein. Insbesondere resultieren für Industriebetriebe negative geschäftliche Auswirkungen aus Lieferkettenstörungen und den deutlich gestiegenen Preisen für Energie und Rohstoffe.[4] Darüber hinaus wirken sich die gegenüber Russland verhängten Sanktionen negativ auf die Geschäftstätigkeit aus. [...]
Beitragsnummer: 19475

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