Donnerstag, 3. Februar 2022

Umsetzungsprojekt IKS 2.0

Warum man sich hinsichtlich des internen Kontrollsystems die Frage stellen sollte, ob man noch kontrolliert oder bereits steuert!

Marko Mohrenz, Bereichsdirektor Interne Revision, 

Christoph Roß, Bereichsleiter Innovations- und Qualitätsmanagement, beide Volksbank Münsterland Nord eG

 

I. Einleitung

Die Motivation, sich mit der Weiterentwicklung oder gar „Revolutionierung“ des internen Kontrollsystems auseinanderzusetzen und hierfür auch Ressourcen zur Verfügung zu stellen, kann sehr vielfältig sein. Die mit dem Status quo verbundenen, von externen Rahmenbedingungen beeinflussten Herausforderungen der Institute sind jedoch grundsätzlich identisch und unabhängig von der Institutsgröße oder dem zugrundeliegenden Geschäftsmodell.

Kontrollen gehören zum Tagesgeschäft. Sie werden oftmals hingenommen und nicht kritisch reflektiert. Viele Institute bauten in der Vergangenheit Kontrolleinheiten auf, um die auf Einzelebene identifizierten Risiken zu minimieren. Im Zeitverlauf kamen unter anderem aufgrund nicht ausreichend prozessgesteuerter IT-Systeme und -Anwendungen immer mehr Kontrollen hinzu. Mehrere tausend Kontrollen sind in einem Institut daher keine Seltenheit. Erfahrungsgemäß werden es im weiteren Zeitablauf sogar eher noch mehr als weniger Kontrollen. Ein aktives risikoorientiertes Management wird hier in der Regel selten vorgenommen. So kosten Kontrollen immer mehr wertvolle Ressourcen in der Wertschöpfungskette des Produktangebotes und der Dienstleistungen. Dies wird noch verstärkt, indem erforderliche Kontrollen nicht vollumfänglich technisch und/oder standardisiert abgebildet werden können. Eine effektive und effiziente Durchführung der betreffenden Geschäftsprozesse findet so nicht statt.

Aus einem fehlenden Prozessmanagement heraus werden einmal implementierte Kontrollen häufig auch unverändert fortgeführt, da Veränderungen von Geschäftsprozessen und Arbeitsabläufen zu wenig miteinander verknüpft sind. Ebenso ist festzustellen, dass die Kontrollsysteme sehr häufig aufgrund regulatorischer Entwicklungen und Anforderungen gewachsen sind. Die prüferische Auseinandersetzung hiermit endet meist in der Forderung nach zusätzlichen Kontrollen. Dies betrifft sowohl die externen Prüfungen durch die Wirtschaftsprüfer als auch die internen Prüfungen durch die institutseigenen Revisionsabteilungen. Insbesondere Prüfer taten sich in der Vergangenheit oftmals schwer damit, Kontrollen in Frage zu stellen und eine Diskussion über die Toleranz von Restrisiken zu führen. [...]
Beitragsnummer: 18282

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