Inga Oetker, Abteilungsleiterin Credit und Prokuristin, Julia Steyer, Teamleiterin Controlling, Dominik Hölzle, Controller, DMG MORI Finance GmbH
I. Einführung
Die Herstellerfinanzierer nehmen neben den Banken eine entscheidende Rolle bei der Unternehmensfinanzierung ein. Die Corona-Pandemie und die daraus resultierenden globalen wirtschaftlichen Einschnitte führten im Jahre 2020 und führen auch im ersten Halbjahr 2021 zu finanziellen Engpässen bei produzierenden Unternehmen.
Die Corona-Anfangsphase traf auf eine bereits abgekühlte wirtschaftliche Lage, insbesondere in der Automobilbranche, die einen wesentlichen Teil der Kundschaft der Produzenten von Werkzeugmaschinen ausmachen. Somit entstand ein negativer, teilweise mit Unsicherheiten behafteter Doppeleffekt. Zusätzlich führte die nahezu vollständige Einstellung des nationalen und internationalen Flugverkehrs zu einem Quasi-Produktionsstop bei den Flugzeugherstellern, deren Zulieferer unmittelbar und äußerst kurzfrisitg davon getroffen wurden; eine Erholung wird sich hier im Gegensatz zur Automobilbranche sehr weit hinauszögern.
Unter anderem führte dies dazu, dass die Bestandskunden ihre bestehenden Verbindlichkeiten kurzfristig nicht bedienen konnten, sich umorientierten mit einem veränderten technischen Bedarf oder einer Kombination aus beidem. Auf all das musste der Finanzierer schnell und in geeigneter Weise reagieren. Die klassischen Abnehmer von Werkezugmaschinen sind oft die KMUs, beziehungsweise in der Regel die kleineren Familienunternehmen. Die Maschinen stellen eine unabdingbare Geschäftsgrundlage her. Der Kundenstamm, die Aufträge, Innovationen und Wachstumspläne oder auch stabile Weiterführung des Unternehmens ist nicht ohne die technische Basis denkbar.
II. Änderungen in der Kreditvergabe [...]
Beitragsnummer: 18268