Thomas Gerlach, Stv. Abteilungsleiter Interne Revision, Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg.
Dem Beitrag vorausgeschickt sei der Hinweis, dass ein Wechsel zur häufig beleuchteten Perspektive erfolgt, die das Thema Vermittlung aus Sicht des Unternehmens betrachtet, an (!) das Geschäfte vermittelt werden. Wichtige Prüfungsansätze für die Interne Revison ergeben sich aber auch, wenn das Institut selbst Vermittler an Dritte ist.
Die Geschäftstätigkeit der Kreditinstitute hat sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten kontinuierlich gewandelt, einige Trends wurden dabei aus eigenem Antrieb verfolgt, andere waren das Ergebnis eines sich ebenfalls im Wandel befindlichen Umfelds, das die Banken zu Veränderungen getrieben und zuletzt eher an Geschwindigkeit zugenommen hat.
Zu diesen Veränderungen zählt in den meisten Fällen auch die Steigerung der Provisionserlöse, die sich zu wesentlichen Teilen aus der Vermittlung von Geschäften an (Verbund-)Partner speist. Beispielsweise hat die Sparkassenorganisation in einem Jahrzehnt ihren Provisionsüberschuss relativ in etwa verdoppelt. Jeweils im Verhältnis zur Bilanzsumme weisen die Jahreszahlen für 2011 einen Anteil von knapp 0,30 % aus, für 2020 bereits von 0,63 %.
Die Gründe für diese Entwicklung sind unterschiedlich. Eine maßgebliche Motivation dürfte für viele Institute sein, sich zumindest partiell etwas aus der Abhängigkeit vom Zinsergebnis zu lösen, dessen Entwicklung durch die bereits lang anhaltende Niedrig- und Negativzinsphase fast schon einen freien Fall beschreibt. Jeder Ertrag aus einem nicht zinsrelevanten Geschäft verbessert daher die Position der Bank. [...]
Beitragsnummer: 16028