Donnerstag, 3. Dezember 2020

Möglichkeiten der Quantifizierung von Nachhaltigkeitsrisiken

Fachliche Einordnung des Merkblatts der BaFin zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken - Ansatz zur praktischen Umsetzung einer Quantifizierung im Rahmen der Risikoinventur.

Reimar Trotzki, Abteilungsleiter Gesamtbanksteuerung, Sparkasse Lörrach Rheinfelden – 

Sophia Kilchling, Sachbearbeiterin Handels- und Wertpapiersteuerung, Sparkasse Lörrach-Rheinfelden

 

I. Einleitung 

Mit dem Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken möchte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) den Kreditinstituten eine Orientierung zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken geben. 

Nach einer ersten Analyse gelangt der überwiegende Teil der Institute vermutlich schnell dazu, dass der Fokus der Risiken dabei weniger auf der Nachhaltigkeit des Kreditinstituts selbst steht. Grund: Der Reputationsschaden, der sich für ein Kreditinstitut ergibt, müsste ein solches Ausmaß annehmen, dass er mindestens die Grenze für wesentliche Risiken im Rahmen der Risikoinventur übersteigt. Es ist jedoch nur schwer vorstellbar und noch weniger nachvollziehbar zu quantifizieren, dass ein Abzug von Sicht- und Spareinlagen in einem Umfang von zehn Prozent oder höher ausgelöst wird, wenn der Vorstand der Bank seinen Dienstwagen von einem japanischen Stromer in einen schwäbischen Power-SUV wechselt. 

Ebenso wenig würde die Bank Einlagen in großem Stil gewinnen, wenn die Dienstwagenflotte komplett elektrisch unterwegs wäre oder mit jedem neuen Girokonto ein Quadratmeter im brasilianischen Regenwalde gerettet würde. Derartige Überlegungen sollten eher beim Nachhaltigkeitsbeauftragten und weniger im Risikomanagement einer Bank angesiedelt sein. Eine Einbettung verschiedener Themen der Nachhaltigkeit in die geschäftspolitische Ausrichtung kann hingegen sicherlich unter verschiedenen anderen strategischen Aspekten Sinn ergeben. 

 

II. Zentraler Fokus bei der Analyse von Nachhaltigkeitsrisiken [...]
Beitragsnummer: 10571

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