
Michael Helfer, Vorstand, FCH AG
Die BaFin hat am 28.01.2025 ihren Bericht „Risiken im Fokus 2025“ veröffentlicht, in dem sie die sechs aus ihrer Sicht bedeutendsten Risiken für den deutschen Finanzmarkt identifiziert. Ein zentrales Thema dabei ist die Bedeutung robuster interner Kontrollsysteme (IKS) zur Bewältigung dieser Risiken.
1. Risiken aus Korrekturen an den Immobilienmärkten: Die BaFin warnt vor möglichen Preisänderungen auf den Immobilienmärkten, die zu Wertminderungen bei Immobilienportfolios und erhöhten Kreditausfallrisiken führen können.
2. Risiken aus signifikanten Korrekturen an den internationalen Finanzmärkten: Globale Marktvolatilitäten könnten zu erheblichen Bewertungsverlusten in den Portfolios der Finanzinstitute führen.
3. Risiken aus dem Ausfall von Unternehmenskrediten: Angesichts einer schwächelnden Konjunktur und steigender Unternehmensinsolvenzen betont die BaFin die Notwendigkeit, Kreditrisiken genau zu beobachten.
4. Risiken aus Cyber-Vorfällen mit gravierenden Auswirkungen: Die zunehmende Digitalisierung erhöht die Anfälligkeit für Cyber-Angriffe.
5. Risiken aus unzureichender Geldwäscheprävention: Die BaFin hebt die Bedeutung effektiver Maßnahmen zur Verhinderung von Geldwäsche hervor.
6. Risiken aus Konzentrationen bei der Auslagerung von IT-Dienstleistungen: Die Abhängigkeit von wenigen IT-Dienstleistern kann zu Konzentrationsrisiken führen.
Zusätzlich zu diesen Risiken identifiziert die BaFin drei bedeutende Trends, die das Risikomanagement beeinflussen: Digitalisierung (fortschreitende digitale Transformation erfordert eine kontinuierliche Anpassung der Kontrollmechanismen an neue Technologien und Prozesse), Nachhaltigkeit (ESG-Risiken müssen in das IKS integriert werden, um langfristige Stabilität zu gewährleisten sowie Geopolitische Umbrüche (Globale politische Veränderungen können direkte Auswirkungen auf Finanzmärkte haben und erfordern eine flexible und proaktive Risikomanagementstrategie).
Die BaFin betont die Notwendigkeit, dass Finanzinstitute ihre internen Kontrollsysteme kontinuierlich überprüfen und anpassen, um diesen vielfältigen Risiken und Trends gerecht zu werden. Ein effektives IKS ist entscheidend für die frühzeitige Identifizierung von Risiken und die Implementierung geeigneter Gegenmaßnahmen, um die Stabilität des Finanzsystems und letztlich auch des eigenen Instituts zu gewährleisten.
In diesem Sinne: „Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied“.
Thomas Reid (1710–1796), schottischer Philosoph
Beitragsnummer: 22887